Di 24 Feb 2009
Wo ist er hin - der gute alte Karneval?
Wo geschunkelt, gelacht und gemütlich gefeiert wurde!?
Natürlich gab es früher auch schon mal die eine oder andere Auseinandersetzung,
aber nicht in solchem Ausmaß.
Mittlerweile ist Köln Spitzenreiter der Agression im Karneval!
Wenn man sich dann heute anschaut was aus dem friedlichen Karneval geworden,
sträuben sich einem, besonders mir, die Nackenhaare.
Mehr noch, es stimmt mich (und jeden echten Karnevalisten) sehr traurig.
Denn mit dem eigentlichem Geist des Karnevals hat die grenzenlos zunehmende Agression, sexuelle Belästigungen und alkololische Druckbetankung nichts mehr zu tun!
Es ist Fakt, dass über die Jahre immer mehr Immis mit Zügen (oder anderen Verkehrsmittel) in Köln ankommen - mit eben diesen unlauteren Vorhaben einreisen.
Selbst die Kölner Südstadt, die als Geheimtip unter Karnevalisten galt, ist nun vom Pöbelpack eingenommen worden.
Die Zülpicher Strasse (wo ich damals schunkelnd beim nettem Verzällche schöne Stunden verbrachte) habe ich in einer Fernsehreportage kaum wieder erkannt, dort sah es aus wie nach einem Krieg.
Peter Römers (Polizeidirektor und Karnevals-Einsatzleiter) in einem Interview des
Kölner Stadtanzeiger: die Gewalt nimmt zu im Kölner Karneval durch Gewalttätige,
die gezielt zu den Karnevalszügen kommen, um für Ärger zu sorgen.
Dies ist die traurige Bilanz:
vom Samstag auf Sonntag:
- 45 Schlägereien,
- 60 Streitigkeiten
- 27 Randalierer
- 71 Körperverletzungen
Es gab dreimal so viele Schlägereien wie im vergangen Jahr (Angaben der Kölner Polizei).
Rosenmontag auf Veilchendienstag:
- ca. 750 Mal ist die Polizei in Köln und Leverkusen ausgerückt
- 60 Einsätzen wo Beamten bei Schlägereien oder Streitigkeiten einschritten sind
- fast 100 Karnevalisten wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen
So ist es kein Wunder, dass immer mehr Karnevalisten lieber in der Umgebung von Köln feiert, oder auch ganz den Spass daran verliert.
Ich hoffe nur, dass die *agressiven Anti-Karnevalisten* die Kölner Umgebung schon rein aus logistischen Gründen meiden werden, damit hier das friedliche Feiern noch möglich ist.
Heute abend *trauen wir uns* in die Südstadt, dort wollen wir mit Freunden den Nubbel verbrennen, vom Karneval Abschied nehmen.
Für den einen oder anderen Kölner wird es ein *echter* Abschied vom Kölner Strassen-Karneval… .